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Shree

 

Shree-Sunset

 

Wer die Möglichkeit hatte, Shree zu begegnen, war meist tief berührt von seiner erhabenen Ausstrahlung. Dabei war sein Äußeres eher schlicht, was nicht nur an seiner Kleidung lag. Shrees Antlitz strahlte oft eine frische Jugendlichkeit aus, ebenso seine Bewegungen. Dennoch sank man fast von allein auf die Knie, wenn man sich ihm näherte. Wie konnte das sein?

Horst Heigl berichtete von seiner ersten Begegnung: „Als ich Shree begegnete, sah ich ihn durchscheinend und war überwältigt von seiner Ausstrahlung und Hoheit. Liebe und Demut schienen aus jeder Faser seines Seins zu strömen.“ 3, S. 19

Manche nahmen gleichzeitig eine solch lichtvolle Macht wahr, wie sie es nie zuvor erlebt hatten.

Shree sprach allgemein sehr wenig; seine Aussagen waren meist kurz und prägnant. Einigen Personen in seiner unmittelbaren Nähe erzählte er Stationen aus seinem Leben, damit das Wissen darüber nicht verloren geht.

Um seinen Körper machte Shree kein großes Aufheben, er war allerdings äußerst reinlich und extrem pünktlich. Mehrere Jahre lang sah man ihn stets mit einer Armbanduhr in der Hand, wohl, um zum Ausdruck zu bringen, dass er keine Sekunde seines Lebens verschwendete. Sein ganzes Sein war seiner hohen Aufgabe gewidmet:

Shree: „Was immer der Allmächtige von uns erwartet, wird von uns ganz gewiss getan werden. Wir haben unsere Existenz vollkommen Seinem Willen unterstellt. So sind wir überzeugt, dass Er, der uns unsere Pflichten erkennen ließ, uns die nötigen Fähigkeiten zu ihrer Erfüllung verleiht.

Wir sind nicht die Verfechter von irgendeinem religiösen Bekenntnis. Ob es sich um die Bibel, den Koran oder die Lehren der Hindus handelt, wir wollen die Botschaft mit gleichem Bestreben vermitteln.

Wir haben die Menschen gebeten uns nicht Guru zu nennen, einige betrachten uns dennoch als Guru. Viele haben übermenschliche Kräfte bei uns erfahren. Viele waren Zeuge dieser Geschehnisse, wir tun sie nicht. Wir haben uns völlig dem Allmächtigen unterworfen und Er begann unseren Körper als Sein Werkzeug zu benutzen.“ 4, S. 136 f

 

Shree-Vasant

 

Shree begegnete allen Menschen mit der gleichen Liebe. Herkunft, Religionszugehörigkeit, sozialer Status, Kaste …, all das spielte für ihn keine Rolle. Er akzeptierte die religiösen Gebräuche seiner Umgebung, die starke, personengebundene Verehrung versuchte er jedoch manchmal abzumildern. Er sagte, dass die wahre Verehrung darin bestehe, den Armen und Bedürftigen zu helfen und die gegebenen Lehren zu befolgen.

In der langen Entwicklung des Menschen gibt es 7 Hierarchien. Shree bestätigte, dass er sich in der 7. und somit höchsten Hierarchie befand. Dadurch war es ihm möglich, höchste göttliche Kräfte in Bewegung zu setzen, um die Ewige Religion wieder auf Erden zu etablieren. Wie Shree einem seiner engen Ergebenen, Herrn Mahanubhav Madhavji Potdar (Potdarsaheb), erklärte, liegt die praktische Umsetzung jedoch bei Menschen, welche sich höchstens in der 5. Hierarchie befinden oder sich zeitweilig für eine bestimmte Aufgabe aus einer höheren dorthin begeben.4, S. 253

Shree gab das Wissen, er zeigte sogar mit seiner Hand, wie das Gefäß zur Durchführung von Agnihotra aussehen sollte. Die Ausführung und Weitergabe übernahmen danach andere. So kam es, dass das erste Agnihotra, in der kurzen Form, wie es heute weltweit bekannt ist, von einem Priester mit Namen Shri Hiralal Sharma auf Anweisung von Potdarsaheb am 22.2.1963 durchgeführt wurde. Potdarsaheb veröffentlichte auch die ersten Lektüren über den Fünffachen Pfad und begann tatkräftig mit der Verbreitung.

 

Die weltweite Verbreitung geschah ab 1972 durch Shri Vasant Paranjpe (1921 – 2008). Shree beauftragte ihn, seine Worte an alle Menschen der Welt weiterzugeben. Daraufhin reiste Shri Vasant von 1972 bis fast an sein Lebensende auf alle Kontinente der Erde und verbreitete den Fünffachen Pfad. Dabei konnte er die stete Führung von Shree erleben, die nicht an Raum und Zeit gebunden ist.

Zu vielen Zeiten am Tag sah man Shree in tiefer Gottverbundenheit (Samadhi) in seinem Raum sitzen. So erlebten ihn auch zahlreiche Besucher. Dennoch war Shree bestrebt, anderen das Gefühl von Nähe zu vermitteln. In einem Brief vom 16.6.1944 schrieb er:

Shree: „Der Weg, der von uns vorgegeben wurde, gründet auf eigener Erfahrung. Es ist kein bloßes Bücherwissen. Vertraue darauf. Bewahre deine Liebe für uns und sei im Einklang mit dir. Betrachte uns als eines deiner Familienmitglieder. Behandle uns nicht wie einen Außenstehenden, denn das sind wir nicht. Sprich: ‚Ich gehöre dir und du bist mein.‘ “

Shree vermittelte auch, dass sich niemand zu klein oder unbedeutend fühlen sollte, um dem höchsten Ziel entgegenzustreben:

Shree: „Es ist nicht notwendig, so groß wie ein Ozean zu sein, damit sich der Himmel darin widerspiegelt. Selbst ein kleiner Wassertropfen vermag den gesamten Himmel widerzuspiegeln." 5, S. 66

Immer wieder betonte Shree die große Notwendigkeit der Nächstenliebe, wobei für ihn selbst ein Gegenstand in der Nähe oder ein zeitweiliges Unwohlsein der „Nächste“ war. Es gab nichts, worauf er mit Widerwillen reagiert hätte. Das Ziel, das es zu erreichen gilt, wiederholte er mit verschiedenen Worten und zu unterschiedlichen Gelegenheiten:

Völlige Hingabe an das Höchste Licht, um ein Werkzeug für den Göttlichen Willen zu werden.
Darin gipfelt jede spirituelle Übung – alle göttlichen Boten und Propheten haben dies zum Ausdruck gebracht.

Eine weitere Gemeinsamkeit aller Gottesboten ist das gelebte Vorbild der Vergebung. Wie weit diese gehen kann, das erläuterte Shree am Beispiel von Jesus Christus:

„Sogar diejenigen, die ihn (Jesus) zum Zwecke seiner Kreuzigung berührten,
wurden durch seine heilige Berührung befreit.
Dies ist Vergebung.“ 5, S. 140

 

Shree-mit-Enkel Shree+Horst