Die späten Jahre
Gründung von Shivapuri
Seit 1938 wohnte Shrees Vater Swami Shivananda im Guru Mandir in Akkalkot. Er verbrachte viel Zeit in tiefer Meditation. Oft war er so in Mantras vertieft, dass man sogar während seines Schlafes im Atemrhythmus deren Wiederholung vernehmen konnte. Shree erklärte, dass in Swami Shivananda die Kraft von Lord Shiva verkörpert sei.
Als Swami Shivananda sein Lebensende nahen fühlte, äußerte er den Wunsch, nach seinem Tod nicht verbrannt, sondern bestattet zu werden. Zu diesem Zweck wurde ein geeignetes Stück Land gesucht, welches nur ca. 3 Kilometer von Akkalkot entfernt gefunden und gekauft wurde. Als Swami Shivananda am 16.4.1954 seinen Körper verließ, wurde dieser auf dem neuen Land in einer Gruft bestattet. Darüber errichtete man später einen Tempel. Dies war die Grundsteinlegung von Shivapuri, dem späteren Wohnsitz von Shree.
Axt von Lord Parshuram
Materialisation der Axt von Lord Parshuram
Lord Parshuram wird auf Abbildungen stets mit einer Axt dargestellt, ein Symbol dafür, dass er die Dunkelheit und die Ignoranz entmachtet. Parashu-Ram bedeutet: der Ram mit der Axt.
Herr Mahadevappa Shabade, ein Ergebener Shrees von Schulzeiten an, vollendete 1961 seine geistigen Übungen. Shree gewährte ihm daraufhin die Erfüllung eines Wunsches. Shabade wünschte sich die Axt von Lord Parshuram. Augenblicklich materialisierte sich in Shrees Händen die besondere Axt und er überreichte sie an Shabade.
Shabade lag sicherlich nichts daran, ein Materialisationsphänomen zu sehen. Vielmehr wurde durch seinen Wunsch unter Beweis gestellt, dass Shree tatsächlich mit der Macht von Lord Parshuram eins war. Wie sonst hätte er Zugriff zu dieser Axt gehabt!
Später errichtete Shabade in seinem Zuhause eine kleine Gedenkstätte für diese Axt. Wer die Gelegenheit hatte, sie zu sehen, war überwältigt von der lichtvollen Kraft, die sie ausstrahlte.
Tiefste Meditation als Geschenk
Ratnakar Ramrao Nargundkar äußerte 1964 vor Shree den Wunsch nach Selbst-Realisierung. Wieder zuhause führte er einige spirituelle Übungen aus, als er plötzlich Shrees Stimme hörte, welche ihm Anweisungen gab. Als er sie befolgte, erlebte er innerhalb einer halben Minute den höchsten, über Meditation erreichbaren Zustand, den Nirvikalpa-Samadhi. Er wurde als Geschenk gegeben.
Nun im vollen Wissen, wie das Ziel aussieht, meditierte Ratnakar danach viele Jahre, um den Zustand erneut durch eigene Anstrengung zu erreichen. Auf Shrees Anraten schrieb er darüber ein außergewöhnliches Buch (Sadguru‘s Bestowal).
Erstes Somayaga nach 2500 Jahren
Mit der Wiederbelebung der Veden erneuerte Shree auch die alten Feuerrituale (Yagnas). Sie wurden einst abgeschafft, da ihre Reinheit nicht mehr gewährleistet war (es wurden dabei Tiere getötet).
Nach Shrees 50. Geburtstag organisierte man vom 28.2. bis 4.3.1969 in Shivapuri ein großes „Somayaga“, zu dem keinerlei Gewalt zugelassen war. Die Opferzutaten bestanden vor allem aus Milch und Butterfett sowie der seltenen Soma-Pflanze. Die spezielle, mehrere Tage dauernde Feuerzeremonie bewirkte eine immens große Reinigung und Erhöhung der feinstofflichen Energien und wurde erstmalig nach ca. 2500 Jahren wieder durchgeführt. Speziell geschulte Priester waren dazu notwendig, um die in den Veden verankerten Rituale korrekt durchzuführen.
Seit diesem 1. Somayaga fanden bereits mehrere weitere an verschiedenen Orten Indiens und in Nepal statt.
Verbreitung
Shree führte ein äußerst einfaches Leben, angefüllt mit religiösen Übungen. Viele wurden Zeuge seiner besonderen geistigen Fähigkeiten, die man gemeinhin mit „Wunder“ bezeichnen könnte. Shree stellte diese jedoch nie zur Schau. Er war weder an Aufmerksamkeit aufgrund von „Wundern“ noch an großen Besucherströmen interessiert.
Zu mehreren Gelegenheiten reiste er mit Auto oder Bahn nach Bombay (heute Mumbay), Bhopal oder an andere Orte in Indien. Die meiste Zeit verbrachte er jedoch in Akkalkot oder Shivapuri. Zu ihm kamen Menschen aus allen religiösen Richtungen und sozialen Schichten, Männer wie Frauen. Shree besaß große Kenntnisse der Veden, der Bibel, des Korans und anderer religiöser Schriften; er beteiligte sich jedoch nie an religiösen Diskussionen.
Shree: „Wir haben nicht die Absicht, irgendjemand zu sagen, dass er Wasser nur aus der Hand von einer bestimmten Person trinken soll. Wenn der Allmächtige verlangt, der Welt eine spezielle Botschaft durch uns zu vermitteln, so wird es nach Seinem Willen geschehen. Wir sind nur Sein ergebener Diener.“ 4, S. 136*
Ab dem Moment, als Shree seinen Eid zur Wiederbelebung der Veden leistete, unterstützte er mit jedem Atemzug und mit jeder geistigen Disziplin (bis zu 20 Stunden am Tag) dieses Ziel. Auch wenn Gottesboten zur Erfüllung ihrer Mission keinerlei Hilfe benötigen, so finden sich doch meist Personen ein, die dem Werk dienen und es unterstützen. So war es auch bei Shree. Manchmal reichte nur eine einzige Begegnung mit ihm und die jeweilige Person hatte nur noch einen Wunsch – Sein Werk zu unterstützen und zu verbreiten. Und so kam es, dass innerhalb kurzer Zeit, ohne den Einsatz von Fernsehen oder sozialen Medien, die Grundlagen der Ewigen Religion – der Fünffache Pfad - auf der ganzen Welt bekannt und angewandt wurden – ein Prozess, der nach wie vor anhält und wie ein Leuchtfeuer die Welt reinigt und erhellt.
Abschied – oder auch nicht?
Anfang Mai 1984 zog Shree von Akkalkot nach Shivapuri um, welches sich zu einem Zentrum zur Ausbreitung der Ewigen Religion (Satya Dharma) entwickelte. Der neu entstandene Ort umfasst zusehends mehr Gebäude, um die immer zahlreicher werdenden Besucher aufnehmen zu können.
1987 äußerte Shree mehrmals, dass seine Lebensmission vollendet sei. Bereits Jahre davor hatte er alles veranlasst, damit das Guru Mandir und Shivapuri nach seinem Weggang durch Treuhandgesellschaften weiter aufrechterhalten würden.
Am 6.12.1987 verrichtete Shree wie gewohnt seinen Tagesablauf. Gegen Abend meldete er starkes Unwohlsein an. Nur wenig später gab er seinen Körper ruhig und friedlich auf. Im gleichen Moment blieb die Uhr im Guru Mandir (Akkalkot) stehen.
Es ist überliefert, dass heftige Regenfälle einsetzen, wenn ein Gottesbote seinen Körper verlässt. Nachdem Shrees Körper der indischen Tradition entsprechend verbrannt worden war, setzten heftige Regenfälle und starke Winde ein, die 3 Tage andauerten. Niemand aus Shivapuri konnte sich erinnern, jemals im Dezember derartige Regenfälle erlebt zu haben.
6 Tage später, am 12.12., war mehr als 10 Minuten lang über der Säule in Shivapuri ein sehr heller Stern zu sehen, der sich leicht zu bewegen schien und eine äußerst helle und große Lichtaura hatte. Shrees Enkel Purushottam, damals 7 Jahre alt, sagte spontan: „Mein Großvater“. Der Stern erinnerte an den Stern von Bethlehem.
Am 15.12.1987 verließ auch Vahini, die Lebensgefährtin von Shree, die Erde – nur 9 Tage nach ihm.
Shrees Weggang bedeutete keinen Abschied von jenen, die sich ihm zuwenden. Schon zu Lebzeiten konnten viele seine Allgegenwart erleben, die jenseits von Zeit und Raum besteht.
Für jeden, der Agnihotra praktiziert, künden die Worte von Shree von seiner Anwesenheit:
„Sehet mich jeden Tag in dem heiligen Feuer, in dem ich wohne.“
* Die hochgestellten Ziffern beziehen sich auf die Quellenangaben.